Marken- und Produktpiraterie

Einer Schätzung des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) zufolge, betragen die jährlichen Verluste aufgrund von Marken- und Produktpiraterie in elf wichtigen Wirtschaftszweigen in Deutschland bis zu 7,1 Mrd. EUR pro Jahr. Das entspricht etwa 5,4 % der Umsätze in diesen elf Sektoren. Die Studie erstreckt sich dabei auf die folgenden betroffenen Wirtschaftszweige: Kosmetika und Körperpflegeprodukte, Bekleidung, Schuhe und Accessoires, Sportartikel, Spielzeug und Spiele, Schmuck und Uhren, Taschen und Koffer, bespielte Tonträger, Spirituosen und Wein, Arzneimittel, Pestizide und Smartphones.

Der Sektor Bekleidung, Schuhe und Accessoires ist im Hinblick auf das Umsatzvolumen und die Beschäftigung der größte Wirtschaftszweig, der untersucht wurde. Schätzungen zufolge erleidet diese Branche in der gesamten EU Verluste in Höhe von etwa 28,4 Mrd. EUR jährlich. In Deutschland werden die Umsatzeinbußen bei Bekleidung, Schuhen und Accessoires aufgrund von Fälschungen auf rund 3,9 Mrd. EUR jährlich geschätzt. Gefolgt ist die Branche Kleidung von der Branche Kosmetika. Bei Kosmetik- und Körperpflegeprodukten belaufen sich in Deutschland die Einbußen auf schätzungsweise 1,07 Mrd. EUR.

Angesichts des großen Volumens der IP-Kriminalität innerhalb der Europäischen Union ist es wichtig, sowohl grenzüberschreitende Ermittlungen besser zu koordinieren und neue Technologien, die Kriminelle nutzen, um ihre Örtlichkeiten und ihre Aktivitäten zu verschleiern, aufzudecken. Die entscheidenden Mittel, um diese Probleme einzudämmen sind eine engere Koordination zwischen den EU-Institutionen und eine engere Zusammenarbeit in der Rechtsdurchsetzung gepaart mit einem einfacheren Datenaustausch.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber insbesondere auch das Monitoring der eigenen Schutzrechte. Bei Marken ist dieses Monitoring über eine Markenüberwachung möglich, die aber auch gepaart von einer Überwachung des World Wide Webs begleitet werden sollte. Nur so kann die Aufdeckungsrate von Fälschungen wesentlich erhöht werden. Gerne stehen wir Ihnen hier bei Rückfragen zur Seite.

Quelle: Pressemitteilung EUIPO v. 06.06.2019

BBiotech (Hons) Vanessa Bockhorni
Patentanwältin